Segeltörn auf den Mecklenburger Seen

Rechlin-Bolter Kanal-Jabel-Lenz-Malchow-Waren-Röbel-Rechlin



vom 09.05.2002-16.05.2002

SY SEESCHLUMPF , Neptun 22

Sm : 61,1

Motorstd.:8,1

Besatzung:

A.Heger

K.Heger

Bordhund Balina



09.05.2002

Um 8.00Uhr sind wir angereist, es war Männertag und im Rechliner Seglerverein wurde der Kran nur bis 11.00 Uhr bedient. Nachdem das Boot im Wasser war, haben wir eingeräumt, den Mast gestellt und es segelfertig gemacht. Das Wetter war sehr gut, sonnig, warm und Wind 3-4 Bft. Gegen Mittag sind wir dann losgefahren, erst auf dem betonnten Fahrwasser aus Rechlin raus unter Motor(der Motor ist schlecht gelaufen , wir mußten mit offenem Motorschacht fahren der Motor wäre sonst an seinen Abgasen erstickt) dann über die kleine Müritz unter Vorsegel. Auf der großen Müritz haben wir das Großsegel gesetzt. Es war herrliches Segelwetter,der Wind hatte sich auf gute 4Bft gesteigert, in Böen auch mal 5 Bft. So haben wir ein paar schöne Schläge auf der Müritz gemacht. Gegen späten Nachmittag sind wir Richtung Bolter Kanal gekreuzt und das

letzte Stück dann unter Motor in den Kanal eingefahren. Dieser war gut besucht, es war ja Feiertag und schönes Wetter. Wir haben erst

einmal quer zum Südufer mit Heckanker an einen Baum fest gemacht. Nachdem wir den Bordhund Balina gassi geführt hatten, genossen wir im herrlich geschützten Naturkanal im Cockpit unser Abendessen. Zum übernachten haben wir gegenüber am Holzsteg längsseits festgemacht. Als Ausklang des Tages machten wir noch einen Spaziergang am Kanal sowie durch das nahe gelegene Feriendorf, um dann den Abend bei einem Sundowner auf dem Boot ausklingen zu lassen.



10.05.2002

Die Nacht war sehr unruhig. Bei dem Boot vor uns hatte die Besatzung ihre Musik auf volle Lautstärke gestellt, wobei diese selbst 3 Boote weiter vorn, oder an Land gefeiert hatte. Mit frischen Brötchen aus dem Feriendorf und bei herrlichem Sonnenschein haben wir auf dem Boot gefrühstückt. Gegen 10.00 Uhr sind wir mit zwei weiteren

Segelbooten Richtung Waren ausgelaufen. Bei Sonnenschein 3 Bft Wind und Raumschotskurs wares wunderbares Segeln über die Müritz. Am Eingang zum sogenannten Flaschenhals haben wir am Anleger der Waldschenke festgemacht, besser gesagt der Zweite ist gelungen, beim Ersten sind wir mit demSchwert im Schlick festgesessen. Nach dem Besuch der Gaststätte und einem ausgiebigen Spaziergang mit unserem Bordhund Balina sind wir zurück zum Boot. Ich habe den Mast gelegt, wir hatten entschieden nicht nach Waren, sondern nach Jabel zu fahren. Dazu mussten wir

im Reckkanal unter einer Brücke und unter Stromleitungen durch. Der Kanal ist gut geschützt, mit wunderschönen Wassergrundstücken. Am Ende vom Kanal habe ich den Mast gestellt und wir sind über den Kölpinsee gesegelt. Vorm Jabelschen Kanal haben wir die Segel geborgen und sind unter Motor durch den Kanal und über den See gefahren. Am Yachthafen Mirabell haben wir dann für die Nacht festgemacht . Eine sehr schöne neue Anlage! Nach dem Essen in der Gaststätte, in der es sehr gut geschmeckt hat, haben wir noch einen Spaziergang durch die Anlage und den Ort Jabel gemacht und sind dann zurück zumBoot.



11.05.2002

Nach einer ruhigen Nacht haben wir wieder bei Sonnenschein im Cockpit gefrühstückt.

Dann sind wir über den Jabelschen See gesegelt, vor dem Jabelschen Kanal mussten wir dann warten bis das Fahrgastschiff durch war, es passt in der Breite gerade so in den Kanal. Unter Motor sind wir dann weiter durch den Kanal und durch den Verbindungskanal zum Flessensee gefahren. Auf dem Flessensee haben wir dann wieder Segel gesetzt und bei schachem Wind Richtung Malchow gekreuzt. In der Verengung nach Malchow hinein hat der Wind aufgefrischt und sich durch

Düsenwirkung verstärkt. So hatten wir eigendlich zu viel Segelfläche oben. Ich wollte aber das Stück bis auf Höhe der Werft noch schaffen . Was war das Ende vom

Lied ? Wir hatten über der zweiten Segellatte von oben einen Riss im Großsegel. Unter Motor sind wir dann bis zu Drehbrücke gefahren und haben auf die Öffnung gewartet , die stündlich ist. Nach der Durchfahrt suchten wir einen Anleger für uns aber erst keinen gefunden. Eine Besatzung eines 20er-Jollenkreuzers hat uns dann erklärt ,dass am Ende aller Straßen die zum Wasser führen öffentliche Anleger sind. Daraufhin haben wir uns einen gesucht, sind in die Stadt gegangen und im Biergarten an der Drehbrücke eingekehrt. Die Suche nach einem Segelmacher hat sich Sonnabend Nachmittag als schwierig erwiesen. Da für Abends Gewitter angesagt waren und wir in einen Hafen wollten, sind wir weiter gefahren in den Lenzer Hafen. Dazu mussten wir im Petersdorfer See wegen der Autobahnbrücke den Mast wieder legen. Herr Malow vom Lenzer Hafen konnte uns auf der Suche nach einem Segelmacher weiterhelfen. Nach einem sehr guten Abendessen in der Gaststätte vom Lenzer Hafen, in der übrigens auch unser Hund während des Gewitters mit hinein durfte, haben wir dann den Tag wieder auf dem Boot ausklingen lassen.


12.05.2002

Die Nacht war unruhig mit Gewitter und Regenschauern. Frühstück gab es dieses Mal im Boot , wegen des ungemütlichen Wetters. Im Verlauf des Vormittags besserte sich das Wetter und wir beschlossen, eine Fahrt mit dem Ausflugsschiff nach Malchow zu machen, denn unser Segel sollten wir erst am nächsten Abend wieder bekommen. In Malchow waren wir dann einkaufen. Auf dem Damm gibt es einen gut sortierten Yachtausrüster, ich brauchte nämlich eine neue Reffleine fürs Vorsegel. Zurück sind

wir gelaufen, eine herrliche Wanderung immer am Wasser entlang bis Lenz, das war was für unseren Bordhund Balina! Den Nachmittag verbrachten wir, jetzt bei Sonnenschein, auf dem Boot.Bei kleinen Arbeiten am Boot und beim Relaxen genossen wir das Treiben auf den Lenzer Kanal mit dem regen Bootsverkehr und die Umgebung mit einigen schönen Wassergrundstücken. Den Abend verbrachten wir wieder in der Gaststätte bei dem guten Essen. Noch einige Worte über den Lenzer Hafen: Das Hafengelände befand sich zwar noch im Aufbau, doch die sanitären Anlagen und Gaststätte sind sehr gut ,Hafen gut und das freundliche und hifsbereite Entgegenkommen der Mitarbeiter ist noch hervorzuheben. Auch unser Bordhund war herzlich willkommen. Als wir das erste Mal von Bord sind, sagte der Hafenmeister das wir doch den Hund frei laufen lassen sollten.


13.05.2002

Der Tag war eigentlich vorgesehen für einen Törn auf dem Plauer See. Da wir unser Segel aber erst gegen Abend wieder bekommen sollten, verbrachten wir den Tag mit

Spaziergängen und Relaxen auf dem Boot. Am späten Nachmittag haben wir dann das Boot vollgetankt, abfahrtsbereit gemacht und an einen Außensteg verlegt. Als wir das Segel perfekt repariert zurückbekamen, haben wir es angeschlagen und uns auf den Weg nach Malchow gemacht. In Malchow mußten wir dann warten bis die Drehbrücke um 20.00 Uhr das letzte Mal öffnete, denn wir wollten am Wasserwanderrastplatz von Malchow übernachten. Der Wasserwanderrastplatz war sehr schön mit super sanitären Anlagen in der 100m

entfernten Gaststätte.



14.05.2002

Nach einer ruhigen Nacht haben wir gefrühstückt und sind noch einmal in die Stadt gelaufen um Proviant einzukaufen. Der Wetterbericht hatte wechselhaftes Wetter mit Gewitter vorausgesagt.

Wir haben uns dann, unter Segel bei 3Bft, auf den Weg nach Waren gemacht.

Am Ausgang zum Flessensee mußten wir halsen, als das Großsegel rüber ging, hatte sich die Großschot in der Bremse verklemmt und das Segel konnte nicht voll auswehen .Dadurch hatte das Segel noch so eine große Kraft, dass das Boot trotz Gegenruders sehr stark kränkte. Die Bremse der Großschot musste ich unbedingt höher setzen.Der Wind hatte inzwischen auf 4Bft in Böen 5Bft aufgefrischt. Nur unter Genua und Vorwindkurs sind wir über den Flessensee undKölpinsee gesegelt , die inzwischen ganz schön unruhig waren. Durch den geschützten Reeckkanal mussten wir wieder den Mast legen und haben ihn gleich wieder gestellt, denn bei dem Wellengang auf der Müritz hätten wir ihn verloren. Vom Ausgang Reeckkanal bis Waren sind wir motort. Im Hafen war es auch

ganz schön unruhig, aber ein Anlegen gegen den Wind ist relativ problemlos. Nachdem wir auf dem Boot etwas gegessen hatten, sind wir in die Stadt und haben die Umgebung erkundet .Waren ist eine sehr schöne Stadt, es hat sich seit der Wende viel verändert. Im Hafen sind Bilder , noch aus DDR-Zeiten, ausgestellt .Abends, der Wind hatte sich nicht abgeschwächt, wir hatten uns gerade hingelegt, bemerkten

wir ein Geräusch auf dem Boot . Ich bin gleich raus und habe plötzlich unser Stechpaddel im Hafenbecken schwimmen sehen. Der Wind hatte es einfach runtergeweht! Mit Schlafanzug bin ich von Steg zu Steg gehirscht und habe es eingefangen, sehr zur Belustigung der Draussen sitzenden Besucher Hafengaststätten.



15.05.2002



Trotz frischen Windes haben wir gut geschlafen. Nach dem Frühstück habe ich den Wetterbericht beim Hafenmeister eingesehen, er sagte gute 4 Bft Wind aus West und teils heiter,aber kühl voraus. Ich habe vorsichtshalber die Fock angeschlagen, denn wir wollen auf die Müritz, Richtung Röbel. Als wir endlich auf die große Müritz raus- gekreuzt waren hatte der Wind leicht nachgelassen und wir kamen unter Fock/Groß nicht so richtig voran. Mit 4 Knoten Geschwindigkeit sind wir dann nach Röbel

gekreuzt. In Röbel angekommen haben wir im Hafen vom Röbler Seglerverein festgemacht. Eine schöne Anlage mit viel Service , neue sanitäre Anlagen, Bäcker, Kran, großen Parkplatz, Wohnmobilstellplatz und Gaststätte Regattahaus.

Im Ort haben wir uns Fahrräder ausgeliehen, denn wir hatten schon lange vor die Feldsteinscheune in Bollewiek zu besichtigen. Es sind nur 5 km bis dorthin ,unser Hund war dankbar für den Auslauf. Rückwärts haben wir noch mal die Stadt besichtigt. Eine hübsche Stadt mit zwei Kirchen, mehreren Häfen, einen schönen Park, ein Eisenbahnmuseum und die schönen reetgedeckten Bootshäuser in der Binnenmüritz. Zurück im Hafen sind wir dann im Regattahaus noch Essen gegangen und haben den Tag auf den Boot ausklingen lassen.




16.05.2002

Wir haben gut geschlafen und uns nach dem Frühstück, bei herrlichem Wetter, heiter Wind 4Bft West, auf den Weg Richtung Rechlin gemacht. Aus der Binnenmüritz sind wir vor dem Wind rausgesegelt . Auf der großen Müritz sind wir dann mit Halbwindkurs und Rumpfgeschwindigkeit Richtung Rechlin gerauscht. Es war zum Abschluß des Urlaubs noch einmal wunderschönes Segeln, die Sonne schien, bei ordentlich Wind und an der Leeküste entlang mit fast keiner Welle. In der kleinen Müritz haben wir dann die Segel geborgen und sind unter Motor in den Hafen vom Rechliner Seglerverein gefahren. Dort hatten wir unser Wohnmobil und den Trailer abgestellt.Wir haben dann den Mast gelegt und das Boot ausgeräumt, den Hafenmeister angerufen, der auch gleich kam und uns das Boot aus dem Wasser holte. Der Hafen ist sehr schön und hat guten Service: Kran, Sliprampe, Parkplatz, gute Steganlage und Gaststätte Spinnacker .Auch der Ort ist schön, in dem sich viel nach der Wende getan hat. Wir waren früher öfter hier mit unserem 15er-Jollenkreuzer. Ich habe noch alles am Trailer festgesurrt und bin, in der Zeit als meine Frau den Hund noch einmal ausführte, duschen gegangen. Dann haben wir uns auf den Heimweg gemacht und waren gegen 21.00 Uhr zu Hause in Thüringen.

Es war ein sehr schöner Urlaub mit herrlichen Segelstunden, schönen Spaziergängen und vielen neuen Entdeckungen. Das Wetter war bis auf zwei halbe Tage immer schön.

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