Segeltörn nach Istrien



Aquileia, Umag, Ankerplatz Cervar Porat, Ankerplatz Sv.Juraj, Rovinj, Ankerplatz Sv.Ivan, Pula, Ankerplatz Veruda Südbucht,Veruda, Rovinj, Ankerplatz Sv.Juraj, Umag, Piran, Grado, Aquileia



vom 08.09-30.09.2007



SY TERTIA , Neptun 27

Sm : 155,49

Motorstd.:27,2

Besatzung:

A.Heger

K.Heger

Bordhund Balina





07.09.07


Nach einer Übernachtung bei unser Tochter sind wir gut in Aquileia angekommen. Das Wetter auf der Fahrt hielt alles bereit, Regen, 3°C / Schneefall und jetzt in Aquileia strahlender Sonnenschein bei 20°C. Das Einkranen bei SERIGI ging zügig. Zum Auftakeln bin ich mit gelegten Mast mit meiner Tochter die Natissa flussabwärts in die Marina gefahren. Unsere Tochter und ihr Freund haben uns bis Aquileia mit dem Wohnmobil begleitet und sind nach zwei Tagen weiter nach Sardinien. Um so schneller ging das Einräumen und Auftakeln bei so viel hilfreichen Händen. Am Abend sind wir noch einmal auf einen mezzo litro vino bianco (einen halben Liter Weißwein) in das Marinarestaurant gegangen. Ausklingen lassen haben wir den Abend mit Freunden im Bauch der TERTIA.


















08.09.07


Nach einer ruhigen Nacht, Aquileia ist ein Flusshafen da kräuselt sich nicht einmal bei frischer Bora das Wasser, haben wir gemütlich zu viert im Cockpit bei herrlichen Sonnenschein gefrühstückt. Dann haben wir das Boot weiter urlaubsklar gemacht. Nachmittags war es so heiß, dass wir uns in dem Marinapool und der Bordhund im Fluss Natissa abkühlen mussten. Den Abend haben wir unter einem herrlichen Sternenhimmel im Cockpit ausklingen lassen.


09.09.07



Heute wollten wir los. Es waren 3Bft SW angesagt, also günstig für den Sprung nach Kroatien. Nach dem Frühstück haben wir die Wassertanks gefüllt und uns auf dem Weg gemacht. Wir fuhren auf dem Wasser Richtung Umag und unsere Tochter auf der Straße nach Piombino. Nach der Verabschiedung sind wir dann die Natissa flussabwärts und durch die Lagune von Grado gefahren. Auf dem offenen Meer haben wir Segel gesetzt, aber der Motor musste weiter mithelfen, weil der Wind zu schwach war. Komisch war nur, dass eine relativ hohe Welle aus Süden kam, obwohl es die letzten Tage schwach windig war. Nach weiteren 5sm konnten wir den Motor ausschalten und gut hoch am Wind segeln. Nur vereinzelt kam eine Welle über. Als wir Piran querab hatten, hatte der Wind auf 4 Bft zugenommen und der Seegang natürlich auch. Ich habe dann die Genua etwas gerefft, aber der Wind war nicht das Problem sondern die kurze steile Welle. Das Wasser kam jetzt öfters über und ich war trotz Spayhood an der Pinne klitsch nass. Meine Frau hatte alle Hände voll zu tun sich und den Hund festzuhalten. Nach dem das Boot öfters hart in das Wellental gekracht ist, hatte ich Angst um unsere Technik und konnten den Kurs hoch am Wind nicht mehr halten. Rund um uns sah es auch nicht besser aus, Boote die abdrehten oder mit flatternden Segeln. Da die Ansteuerungstonne Umag nur noch 1,5 sm entfernt war habe ich die Segel heruntergeholt und unter Motor die Wellen schräg genommen. In Umag haben wir bei der Marina einklariert und haben an eine Boje festgemacht. Wir sind dann erst einmal alle baden gegangen und haben dann gemütlich auf dem Boot den Abend ausklingen lassen.


10.09.07



Die Nacht an der Boje war auszuhalten. Der Wind kam immer noch aus Süd und hat vereinzelt Wellen über die Mole geschoben. Da die Aussichten für den nächsten Tag ähnlich angesagt waren, haben wir beschlossen hier zu bleiben. Das Wasser war sauber zum Baden und Umag kennen wir auch noch nicht. Nach einen gemütlichen Frühstück sind wir alle ins Wasser, wir hatten ja herrlichen Sonnenschein. Dann sind wir in die Stadt. Das Altstadtviertel von Umag ist sehr sehenswert. Den restlichen Tag haben wir auf dem Boot verbracht, mit baden, lesen, relaxen und ich musste ja noch meine Sandlinien ausrechnen die ich auf der Überfahrt mit dem Sextant geschossen habe. Es ist zwar nur Spielerei, aber Astronavigation macht Spaß. Am Abend hat wie vorhergesagt der Wind auf SW gedreht und zugenommen.


11.09.07


Die Nacht war sehr unruhig. Bei frischen SW-Wind läuft ganz schön Schwell in die Bucht. Den Booten in der ACI-Marina ging es auch nicht besser nur die mussten noch dafür bezahlen. Nach dem Spaziergang mit dem Hund haben wir erst einmal gefrühstückt, in der Zwischenzeit hat der Wind auf NO gedreht und in der Bucht wurde es ruhiger. Wir haben dann ausgiebig gebadet und noch einen Spaziergang unternommen. Nachmittags haben wir beschlossen weiterzufahren. Der mäßige Bora hat die südliche Dünung etwas geglättet. Auf dem offenen Wasser haben wir gleich die Segel gesetzt aber der Motor musste weiter laufen, da zwischen den Boraböen der Wind auf 4kn zurück ging. Wir haben Kurs auf Cervar Porat genommen und dann gegenüber vom Campigplatz den Anker fallen lassen. Die Bucht war unbebaut und es grenzte ein Olivenhain an. Der Ankergrund ist zwar steil auf über 10m abgefallen, aber mit Heckanker ging es. Für den inzwischen auf Süd gedrehten Wind, war die Bucht sehr geschützt. Nach einem ausgiebigen Bad und Spaziergang haben wir auf dem Boot Abendbrot gegessen und den Abend bei einen herrlichen Sonnenuntergang ausklingen lassen.


12.09.07

Kurz nach 01,00 Uhr ist ein Gewitter aufgezogen mit auflandigen Böen und so musste der kleinere Heckanker das Boot halten. Das Risiko war mir so groß, ich wusste ja auch nicht wie lange es anhält, also Motor an, Anker hoch und Richtung Marina Cevar Porat. Meine Frau kaum auch gleich aus der Kajüte und hat mit geholfen. Davor hatte ich immer Angst, dass uns das einmal passiert. Im dunkeln bei Regen den Ankerplatz verlassen und Schutz suchen. Gut, dass das Echolot beleuchtet war. In der Marina war noch ein Platz frei. Nach dem Festmachen sind wir wieder in die Kojen. Um 07,30 Uhr rüttelt und klopft stark am Boot, der Hund hat laut gebellt (er dachte wahrscheinlich ein Einbrecher), es war der Hafenmeister er hatte Angst um seine Liegegebühr. Jetzt war ich schon einmal wach und bin gleich mit dem Hund eine Runde gegangen, es war wieder herrlicher Sonnenschein. Cervar Porat ist ein Feriendorf mit vielen Ferienhäusern- und Wohnungen mehreren Restaurants und der Marina. Es sieht alles sehr gebraucht aus. Die Marina ist aber sehr geschützt. Nach einen gemütlichen Frühstück und Spaziergang haben wir die Wassertanks gefüllt und sind los Richtung Süden. Wir hatten 3 Bft aus Süd mit mäßig bewegter See, also Motor aus und Kreuzen. Wie weit wir kommen war nicht ganz so wichtig.



















Wir sind dann Richtung Vrsar abgebogen und haben vor der unbewohnten Insel Sv.Jurj den Anker fallen lassen. Nach einen ausgiebigen Bad sind wir mit dem Dingi nach Vrsar gerudert einkaufen und die Stadt anschauen. Abendessen gab es dann auf den Boot. Kurz vor Sonnenuntergang sind wir noch einmal zur Insel gerudert, mit dem Hund spazieren gegangen (wir waren ja ganz alleine) und haben einen herrlichen Sonnenuntergang auf einen Felsen erlebt. Zurück auf dem Boot, wir haben uns gerade den Sundowner schmecken lassen, als Musik von Vrsar zu uns herüber schallte.


Ich sagte zu meiner Frau “da können wir ja noch einmal tanzen gehen”, sie antwortete “von mir aus”. Also nichts wie los, schick machen und noch einmal nach Vrsar rudern. Das witzige, wir haben von der Tanzfläche das Ankerlicht von der TERTIA gesehen. Es war ein sehr schöner Abend, die Musik war nach unseren Geschmack und der Hund war artig alleine im Boot.




13.09.07


Die Nach war sehr ruhig. Nach eine ausgiebigen Frühstück und Bad sind wir noch einmal nach Vrsar gerudert. Dort haben wir uns die schöne Altstadt angeschaut, sind auf den Kirchturm und zu den Felsen am Steinbruch gelaufen. Auf dem Rückweg haben wir uns frischen Fisch aus der Fischhalle für das Abendbrot mit genommen. Den Nachmittag haben wir mit baden, lesen und sonnen auf dem Boot verbracht. Zum Sonnenuntergang sind wir wieder hinüber zur Insel Sv.Juraj gerudert.





14.09.07



Genug gefaulenzt! Heute wollen wir weiter. Da wenig Wind war musste der Jockel mit helfen. Am schönen Limski Fiord vorbei, der wirklich wie ein Fiord aussieht aber für Sportboote gesperrt ist, nach Rovinj. Dort haben wir am Altstadtkai längsseits festgemacht. Es liegen zwar Heckbojen aus, aber wir waren mit einen kleinen Motorboot ganz alleine. Rovinj ist wunderschön. Die Altstadt liegt auf einen Felsen der ins Meer ragt.



















Wir sind gemütlich durch die alten Gassen mit ihren glatten Pflaster gelaufen. Ober von der Kirche hat man eine herrlichen Blick aufs Meer. In einer kleine Gasse haben wir in einem Restaurant Stopp gemacht und uns eine Fischplatte schmecken lassen. Auf dem Weg zurück zum Boot sind wir noch einmal auf dem Obst- und Gemüsemark einkaufen gegangen. Dann haben wir wieder abgelegt um uns einen Ankerplatz für die Nacht zusuchen. Die Insel Sv.Ivan hat es mir angetan und da wollte ich hin. Sie liegt 2 sm im Meer und ist unbewohnt. Als wir in die einzige Bucht einbiegen sind etliche Badende mit Ihren Schlauchbooten noch da und um den Anker richtig einzufahren war zu wenig Platz. Also sind wir wieder zurück zur Hotelinsel und haben dort geankert und die Zeit bis zum Abend mit Baden verbracht. Gegen Abend sind wir wieder hinüber gefahren und hatten die Insel für uns alleine.



















Als der Anker ordentlich eingefahren war haben wir noch eine Heckleine ausgebracht und sind erst einmal an Land. Es stehen noch einige Ruinen einer alten Kirche, der Kirchturm ist gut erhalten, aber es gibt keine Treppe mehr. Als wir die Ruinen besichtig hatten, haben wir gemerkt das wir doch nicht ganz alleine waren. Es waren noch 2 Österreicher mit einen offenen Wharram-Katamaran zur Nordseite der Insel gesegelt und wollten an Land übernachten. James Wharram war Pionier im Katamaranbau. Er konstruierte und baute simple Katamarane. Wir haben dann noch einen kleine Rundgang gemacht mit einer schönen Aussicht auf das offene Meer und den vorgelagerten Leuchtturm. Der Leuchtturm steht auf einen Felsen, ist vollautomatisch und man kann dort einen Ferienwohnung mieten. Zurück auf dem Boot haben wir beschlossen hier über Nacht zu bleiben. Die Bedingungen sind gut, wir haben seit den letzten 2 Tagen stabiles Hochdruckwetter und der Thermische Wind schläft nachts zuverlässig ein.



















15.09.07


Die Nacht war eine einzige Katastrophe. Anfangs hat sich das Meer zwar beruhigt, aber mitten in der Nacht kam unangenehmer Wellengang auf. Wahrscheinlich durch die Gezeiten oder der Strömung in der Adria erzeugt. Als es hell geworden ist sind wir erst einmal an Land, festen Boden unter den Füßen zuspüren und den Hund Gassi führen. Der Bordhund war auch der einzigste der heute Nacht geschlafen hat. Zurück an Bord haben wir gleich den Anker hoch und sind Richtung Pula losgesegelt. Der Thermische Wind war noch nicht voll erwacht, also musste der Motor mit helfen. Auf dem freien Wasser haben wir uns erst einmal die Zähnegeputzt und eine Pott Kaffee getrunken. An den Brijuni-Inseln vorbei Richtung Pula. Die Einfahrt nach Pula war so abstoßend, dass man sich nicht vorstellen konnte am Ende eine historische Stadt anzutreffen. Viel Müll und zerfallene Häuser auf einzelnen Insel und viel Industrie.



















Am Ende ist dann doch das alte Amphitheater aufgetaucht. Festgemacht haben wir in der teuren ACI-Marina. Nach dem das Boot fest und aufklariert war, sind wir erst einmal duschen gegangen und haben dann etwas Schlaf nachgeholt. Gegen Nachmittag haben wir uns die Stadt angeschaut. Das Amphitheater im 1.Jahrhundert gebaut ist schon imposant mit seinen 30m hohen Bögen. Das Schöne, es wird noch für Musikveranstaltungen genutzt. Pula hat aber noch eine schön restaurierte Kirche, eine schöne Altstadt die durch eine teilweise noch erhaltene Stadtmauer umgeben ist. Auch der Marktplatz mit dem alten Rathaus ist sehr schön. Anschließend sind wir in einen Restaurant essen gegangen und dann wieder zurück zum Boot. Den Abend haben wir im Cockpit mit Blick auf die Bucht verbracht. Zu gucken gab es da viel, z.B. ging gerade eine große Motoryacht vor Anker mit eigenen Hubschrauber an Deck oder das schön angeleuchtete Amphitheater.


16.09.07


Die Nacht war sehr ruhig und wir waren wieder richtig ausgeschlafen. Ich bin erst einmal mit den Hund Gassi und Brötchen holen gegangen. Nach dem Frühstück, ich wollte gerade den Müll entsorgen, habe wir uns über das große Polizeiaufgebot gewundert. Autos in Hafennähe wurden mit Spiegeln von untern untersucht, auf der Restaurantterrasse der Marina saßen auf einmal viele junge, kräftige Männer mit Anzug und die Wasserschutzpolizei ist vor der Marina Achten gefahren. Kurze Zeit später sahen wir die Ursache. Eine 30m lange englische Motoryacht ohne Namen hat angelegt, wer wird das wohl gewesen sein? Wir sind dann ausgelaufen Richtung Veruda. Noch hinter dem Wellenbrecher kamen die Segel hoch und wir haben dann erst einmal einen langen Schlag aufs Meer gemacht.



















Anschließend sind wir Dank Südwind Richtung Veruda gekreuzt. Das hat uns überhaupt nicht gestört, es war herrliches Segelwetter, wir hatten Zeit auch, wenn mehr als die doppelten Seemeilen zusammengekommen sind. Belohnt wurden wir dafür, als uns eine kurze Zeit Delfine begleitet haben. Das ist einfach phantastisch, wenn man von solchen großen, eleganten und zutraulichen Tieren begleitet wird. Ein Highlight in diesem Urlaub! In der Einfahrt nach Veruda haben wir die Segel herunter geholt und sind unter Motor nach steuerbord in die Südbucht abgebogen.



















Als der Anker eingefahren war, ist die komplette Mannschaft erst einmal ins herrliche Wasser baden gegangen. Gegen Abend haben wir unseren Ankerplatz für die Nacht noch einmal verlegt und gemütlich im Cockpit Abendbrot gegessen. Nach dem Sonnenuntergang saßen wir noch bei einer Flasche Wein im Cockpit. Es war einfach herrlich! Die vielen Boote, nur Ankerlichter und Kerzen im Cockpit haben geleuchtet, bei eine angenehmen Ruhe, spiegelglatten Wasser und unter dem klaren Sternenhimmel.


17.09.07


Nach einer ruhigen Nacht und einem gemütlich Frühstück, haben wir beschlossen,” hier bleiben wir mindestens noch einen Tag”. Vielleicht sogar noch länger, die 5-Tagesvorhersage des DWD meldete stürmische Tage.



















Den Tag haben wir mit baden, lesen, sonnen und spazieren gehen verbracht, Urlaub pur! Der Abend war nicht ganz so ruhig, da in unserer Nähe ein kroatische Charter Crew mit einen großen Katamaran geankert hat. Die meinten Party auf ihren Kat machen zu müssen. Leider, in dieser idyllischen Ankerbucht. Als ich schon sah, wie die Crew mit dem Boot umgeht war mir alles klar, Chaoten.




18.09.07


Die Nacht war ruhig, obwohl der Wind aufgefrischt hat. Ich kam gerade mit dem Hund vom Land wieder herüber gerudert als ich sah, dass der Katamaran quer auf unseren Nachbar und uns zugetrieben kam. Im letzten Moment, mein Nachbar stand schon mit dem Bootshacken am Bugkorb, haben sie den Motor anbekommen und konnten abdrehen. Ich sag es ja, Chaoten! Der Tag heute war nicht so besonders, trüb und es regnete ab und zu. Was mich aber viel mehr beunruhigte, waren die Aussichten für die kommende Nacht.

Stürmischer SW Wind dreht auf stürmischen NO. Die Südbucht ist gut geschützt, es entsteht kein Wellengang, nur hält der Anker nach der 180° Drehung? Nachmittag entschieden wir, kein großes Risiko, wir fahren in die Marina Veruda. Als wir in der Marina fest waren, sind wir einkaufen gegangen und konnten abends noch Spaziergang im untergehenden Sonnenlicht unternehmen. Den restlichen Abend haben wir es und im Boot gemütlich gemacht.



19.09.07


Die Nacht war wie alle drei Wetterbericht übereinstimmend vorhersagten. Der stürmische SW-Wind war auf einmal wie ausgeschaltet und nach einer kurzen Windstille ging es stürmisch aus NO weiter. Ich bin doch lieber nachts aufgestanden und habe noch die Muring aus der freien Box neben uns aus Sicherheit belegt. Früh, dann herrlicher Sonnenschein, ganz klare Luft aber weiter stürmischer NO. Also ein weiterer Hafentag aber beste Bedingungen für eine Wanderung. Nach dem Frühstück habe ich mir schnell noch ein Skizze aus der Seekarte gemacht, da ich keine Wanderkarte bekommen habe und wir sind los Richtung Banjole gewandert.



















Durch einen verlassenen Campingplatz, kleine Feriensiedlungen an Kiwi - und Granatapfelbäumen vorbei haben wir einen schöne Rundwanderung gemacht. Bis zur Radarstation am Kap war es doch etwas weit. Zurück haben wir uns eine Pizza in der Marina schmecken lassen und habe den Rest des Tages auf dem Boot verbracht. Das Wetter war ja herrlich, man musste sich nur Windschutz suchen.


20.09.07


Der Bora hatte sich noch nicht richtig beruhigt, im Kvarner sogar noch stark. So haben wir beschlossen noch einen Tag in der Südbucht vor Anker zu verbringen und dann langsam die Rückreise antreten. Wir sind erst an die Tankstelle der Marina gefahren und dann weiter in die Südbucht. Dort haben wir im östlichen Zipfel, vor einem Bojenfeld den Anker fallen lassen um noch etwas Schutz vor der Bora zu haben. Den Tag haben wir mit schwimmen, tauchen, lesen und spazieren gehen verbracht. Gegen Abend hat auch der Bora sich beruhigt und wir hatten einen herrlichen Sundowner erlebt und uns schmecken lassen.



21.09.07


Heute wollten wir weiter. Der Wetterbericht sagte noch mäßigen Bora voraus, aber das müsste gehen. Als wir auf das Meer kamen haben wir gleich Segel gesetzt. Außen um die Brjuni Inseln vorbei und an unserer Insel Sv.Ivan bis nach Rovinj. Leider musste der Motor die ganze Zeit etwas mitlaufen, da zwischen den Boraböen der Wind auf 4-6kn zurück gegangen ist. In Rovinj haben wir erst einmal in der Bucht vor dem Stadtpark geankert. Nach einen Bad und Spaziergang mit dem Hund haben wir beschlossen doch in die teure Marina zufahren, da der Wind langsam auf SW gedreht hat und voll in die offene Bucht bläst. In der Marina haben wir uns geduscht und schick gemacht, wir wollten nämlich den Abend in der Altstadt von Rovinj verbringen. In einem Restaurant mit Meeresblick haben wir gemütlich gegessen, nur die Fleischplatte war nicht so nach unseren Geschmack. Mit der untergehenden Sonne sind wir noch einmal hoch zur Kirche gelaufen und haben den Ausblick genossen. Eigentlich wollten wir in die Felsenbar Cafe Valentino einen Cocktail trinken nur mit Hund geht das nicht. Man bekommt dort ein Kissen und setzt sich dann auf den Felsen. Bei schöner Musik bekommt man dann den Cocktail serviert, einfach fantastisch. Aber mit Hund, unserer wäre womöglich noch ins Wasser gesprungen. Zurück sind wir durch die alten, engen Gassen gelaufen mit den vielen Geschäften und Galerien.





22.09.07


Die Nacht war sehr ruhig. Nach dem wir noch einige Lebensmittel gekauft hatten und die Wassertanks gefüllt waren, wollten wir weiter einen Ankerplatz suchen. Denn 36 Euro die Nacht müssen nur im Notfall sein. Aus Rovinj raus haben wir Segel gesetzt und da wir SO-Wind hatten dann später auch unseren Spinnacker. Ehe wir uns versehen haben, hatten wir Vrsar querab. Da uns die Ankerbucht vor der Insel Sv.Jurj so gut gefallen hat, haben wir dort den Anker noch einmal fallen lassen. Baden von der Badeleiter war wieder angesagt. Abends haben wir noch einen Spaziergang auf der Insel unternommen und sind noch einmal auf unseren Felsen gestiegen mit Blick aufs Meer und auf den Sonnenuntergang.


23.09.07


Nach dem Frühstück haben wir beschlossen noch einen Tag in der Ankerbucht zu bleiben. Es weht sowie so kein Lüftchen und, wenn wir dann morgen durchsegeln bis Umag, sind wir wieder im Zeitplan. Vormittags haben wir einen Stadtbummel in Vrsar gemacht und uns frischen Fisch aus der Fischhalle mitgebracht.



















Nachmittags war wieder baden, lesen, sonnen und Astronavigation angesagt. Mit dem Hund bin ich immer über die Insel gelaufen bis zum SO Ende und zum Boot zurückgeschwommen. Meine Frau hat wieder zum Abendbrot ein leckeres Menü gezaubert. Abends, wie sollte es nicht anders sein, sind wir wieder zu Insel hinüber.

Wir waren das einzigste Boot in der Bucht und keine Menschenseele weit und breit, herrlich!



















24.09.07



Die Nacht war wieder wunderbar ruhig. Gleich nach dem Frühstück haben wir uns auf dem Weg nach Umag gemacht. Auf Höhe von Novigrad hatte der Wind zugenommen und wir konnten den Motor ausschalten. Einen wunderschönen kleinen italienischen Kreuzer haben wir überholt mit richtigen Steuerrad an dem Kajüttaufbau. Es war nur keiner an Deck!


Um 13,30 Uhr waren wir kurz vor der Einfahrt nach Umag. Da gerade die 5-Tagesvorhersage vom DWD über RTTY ausgestrahlt wurde saß ich am Navitisch und habe den Wetterbericht entschlüsselt. Da es Wetterverschlechterung geben soll, war die 5-Tagesvorhersage wichtig für uns. Als ich fertig war haben wir gewendet und sind zurück nach Umag gesegelt. Bis Piran war es zwar nicht mehr weit, aber Umag ist die letzte Möglichkeit auszuklarieren. Der Hafen von Umag ist so groß, dass man die Segel gemütlich im Hafen runter nehmen kann.

Wir haben dann an einer Boje fest gemacht. Anschließend sind wir erst einmal an Land. Der Hund braucht Auslauf nach 5,5h und wir wollen was essen gehen. Umag sieht vom Wasser her nicht sehr einladend aus, hat aber wie schon erwähnt ein sehr schöne Altstadt. In der wir dann auch in einen Restaurant am Wasser hängen geblieben sind. Als ich meine Frau und den Hund zurück zum Boot geschafft hatte, bin ich noch einmal an Land gerudert. Dort bin ich ins Internetcafe weitere Wettervorhersagen einholen. Das Internet spuckte auch nichts besseres aus, es wird die nächsten 5-6 Tage schlechter mit Starkwind. Eine freudige Nachricht gab es doch. Unter meinen E-Mail die ich abgerufen hatte war eine Zusage von Bernt Lüchtenborg, dass er am 30.11.07 mit seiner Diashow nach Bad Blankenburg kommt. Abends sind wir dann noch einmal in die Stadt und zum Sonnuntergang auf die Mole gelaufen.


25.09.07



Heute mussten wir unbedingt weiter da gegen Abend Starkwind mit Regen aufziehen soll, aber nicht bevor ich noch einmal an Land bin um kleine Fladenbrote zu holen. Wir hatten bei einen Bäcker gestern Abend 2 Brote mitgenommen und die haben uns erstklassig geschmeckt. Zum Ausklarieren sind wir an den Zollpier und anschließend haben wir unsere letzten Kuna vertankt. Als wir um die Ansteuerungstonne Umag herum waren habe ich den Spinnacker gesetzt und wir sind bei schwache S-Wind Richtung Slowenien gesegelt.



















Am Kap Savudrija war der Wind eingeschlafen und ich habe die Segel herunter geholt. Hinter dem Kap haben wir vor einer einsamen Steilküste einen Badestopp eingelegt. Dann kam schwacher SW-Wind auf und wir konnten nach Piran segeln. Piran ist eine Perle und wir wären auf keinen Fall nach Italien zurückgesegelt ohne der Stadt wieder einen Besuch ab zustatten. Leider hat sich am Hafen nicht viel getan gegenüber dem vorigen Jahr. Die Sanitäranlagen sind weit unter dem üblichen Niveau. Ich habe dann gleich einklariert und wir sind noch einmal in die Stadt solange die Sonne noch scheint.



















Zurück sind wir aber erst wieder als es schon dunkel war, denn Piran ist bei Nacht ebenso sehenswert.


26.09.07


Als ich früh das Schiebeluk aufschob hat es schon geregnet und es war kalt. Wir habe den ganzen Tag bis auf einige kleine Spaziergänge im gemütlich warmen Boot verbracht. Am Nachmittag kam dann noch der böige Starkwind dazu. Abends hat uns meine Frau wieder mit einem leckeren Abendessen verwöhnt. Draußen hat es geregnet, gestürmt und das Boot zerrte an seinen Festmachern. In der Kajüte lief die Elektroheizung, es war warm, trocken und es gab ein leckeres Abendessen mit einen guten Schluck aus dem Friuli.


27.09.07


Es hat immer noch geregnet, aber der Wind hatte wieder etwas abgeflaut und somit noch nicht so großen Seegang erzeugt. Das Barometer hat auf seinen Tiefgang eine Pause eingelegt.

Die Aussichten für die nächsten 2 Tagen, SW 6. Also nicht wie los ehe sich noch mehr Seegang aufbaut, denn in der Einfahrt nach Grado entstehen dann Grundseen. Nach dem ausklarieren sind wir gleich los. Ich habe nur die Genua ausgerollt, weil ich Angst hatte in eine Gewitterböe das Großsegel nicht schnell genug herunter zu bekommen und der Motor lief etwas mit da de Wind böig war. Auf halber Strecke hat uns doch noch eine Gewitterwolke erwischt. Es ist schon gespenstig, starker Regen, 50m Sicht und das laute tiefe Grollen. Am schlimmsten war die schlechte Sicht. Wir mussten dann immer mit unseren triefenden Ölzeug und die Kajüte um auf den Laptop zu schauen wo wir uns überhaupt befanden und ob der Kurs noch stimmt. Kurz vor den ersten Dalben der Einfahrt nach Grado hat der Regen aufgehört und sogar die Sonne etwas heraus geblinzelt.





















In Grado wollten wir wieder bei Legale Navale festmachen. Wir hatten gerade ablaufendes Wasser und so ein Strömung, dass wir kein Chance hatten in die einzige frei Box zu kommen. Nach mehreren erfolglosen Versuchen sind wir dann weiter gefahren in den Stadthafen.


Da war noch sehr viel frei, aber dafür auch sehr laut. Nach dem wir festgemacht hatten, haben wir das Boot aufgeräumt, uns umgezogen und in die Stadt gegangen. Dort haben wir uns die freigelegten römischen Grundmauern und Mosaiken angeschaut und sind in schönen Altstadt in einer Gaststätte hängen geblieben. Gegen Nachmittag haben wir es noch einmal versucht bei Legale Navale fest zu machen. Die Strömung war noch nicht gekentert und deshalb ging es auch nicht ohne Schrammen ab. Negal Navale ist ein gut ausgestatteter Segelverein mit für Italien günstige Liegeplatzpreise. Den Abend haben wir auf dem Boot verbracht. Der Wind hat schon wieder ganz schön zugelegt. Uns konnte aber nicht viel passieren, da wir sozusagen in Lee der Stadt lagen.






28.09.07


In der Nacht hat es gestürmt und geregnet was das Zeug hält. Das Barometer hat das bestätigt, es ist in der Nacht gefallen und früh schon wieder gestiegen. Als ich mit dem Hund früh Brötchen holen war bin ich bald erfroren mit meinen kurzen Hosen. Nach eine gemütliche Frühstück in der warmen Kajüte haben wir beschlossen den Vormittag im Boot zu verbringen. Nachmittag sind wir noch einmal in die Stadt gelaufen. Meine Frau wolle in ihren Lieblings Keramikladen und ich suche eine Yachtausrüster, da mir gestern der Adapter vom Landstrom ins Wasser gefallen ist. Am südwestliche Hafenbecken des Stadthafen bin ich fündig geworden. Ich sage mal Metallwaren laden dazu. Der Laden und sein Besitzer, Maroco Chirilio, bestimmt weit über 80 Jahre alt, führte über Bootstechnik, Werkzeug, Haushaltswaren, Fahrradersatzteile und noch viel mehr. Immer, wenn er mich verstanden hatte was ich wollte ging schnurstracks auf ein Schublade zu und holte mir auf Anhieb das richtige Teil. Bei der Fülle von Artikeln, beeindruckend! Nach unseren Einkäufen und einem Stadtbummel sind wir wieder zurück zum Boot. Gegen Abend kam sogar noch einmal die Sonne heraus aber es blies weiter ein frischer Wind.


29.09.07


Heute wollten wir wieder zurück in unseren Ausgangshafen. Durch die Lagune ist es auch bei frischen Wind anspruchslos. Die Abfahrt gaben die Gezeiten vor. 11,00Uhr ist Hochwasser, die Strömung kommt zum Stillstand und wir können gefahrlos aus unserer Box ausparken. Die 6 sm bis Aquileia waren schnell gefahren, der Wind hatte weiter abgeflaut, aber es war immer noch bedeckt und kühl. In Aquileia gab es eine Überraschung, in Freund hat uns erwartet und beim Festmachen geholfen. Nachmittags haben wir schon etwas zusammen gepackt und abends haben wir uns mit Freunden aus der Marina zu einem Abschiedsessen getroffen.



















30.09.07


Passend zum letzten Tag war das Barometer wieder oben, es war sommerlich heiß mit strahlenden Sonnenschein! Wir haben immer so ein Glück. Die letzten Tage auf dem Wasser Schmuddelwetter und beim Zusammenpacken Sonnenschein. Wir haben heute alles zusammengepackt, den Mast gelegt, das Auto eingeräumt, so das morgen nur das Boot auf den Trailer gehoben werden muss. Dann haben wir noch einmal Freunde besucht und am Abend einen schönen Spaziergang nach und durch Aquileia unternommen.


01.10.07


Für heute Früh hatten wir uns den Wecker gestellt, denn wir wollten pünktlich 9,00 Uhr unter dem Kran bei SERIGI stehen. Nach einen etwas kurzen Frühstück bin ich mit dem Boot die Natissa hoch motort und meine Frau ist mit dem Auto dort hingefahren. Es ist hier schon ein schönes Fleckchen Erde, als ich mit dem Boot die Natissa hochgefahren bin hatte ich einen herrlichen Blick auf die schneebedeckten Alpen, vielleicht 100 km entfernt und hinter mir war das Mittelmeer keine 6 sm entfernt. Nach einer Stunde war alles verladen und versurrt. 20,00 Uhr waren wir bei unserer Tochter in München 2 Tage später auch in Thüringen gut angekommen.


Fazit der Reise:

-24 Tage unterwegs gewesen

-7 Tage Starkwind

-3 Tage Regen

-14 Nächte vor Anker

-8 Nächte in einem Hafen


Das Wetter war sehr launisch, aber trotzdem hatten wir reichlich Sonnenschein. Das Baden kam nicht zu kurz und wir haben uns viele Orte und Gegenden angeschaut die wir noch nicht kannten.

Das viele einsame Ankern haben wir sehr genossen, Freiheit pur!



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