Segeltörn in Holland

Zwartluis-Ketelhaven-Enkhuizen-Blokzijl-Giethorn-Zwartluis



vom 09.09.-17.09.2002

SY SEESCHLUMPF, Neptun 22

Sm : 78

Motorstd.:13,4

Besatzung :

A.Heger

K.Heger

Bordhund Balina



09.09.2002

Gegen 14.00 Uhr sind wir in Zwartsluis angekommen. In der Kanerweerd haben wir das Boot ins Wasser heben lassen. Dies ging so schnell, dass ich vergessen habe das Ruder anzuschrauben. Ohne Ruder kein Steuern, also mussten wir erst einmal in der Kranbox festmachen und das Ruder an dem im Wasser liegenden Boot anschrauben. Es ist mir Gott sei Dank gelungen, dass das Ruder nicht ins Wasser gefallen ist, denn wie gesagt, ohne Ruder kein Steuern. Dann haben wir das Boot in den Hafen verlegt, der hauptsächlich für große Motorboote gebaut ist. Die Steghöhe befindet sich auf Höhe des Srayhoods, aber mit einem großen Schritt ging das Übersetzen schon, nur der Hund hatte etwas Probleme. Nachdem ich den Mast gestellt hatte haben wir das Boot ein- geräumt. Wir waren gerade fertig. da ging ein Wolkenbruch nieder. Wir haben in der Zeit gemütlich im Boot Abendbrot gegessen , meine Frau hatte wieder ihren vorzüglichen Tomatensalat mit Schafskäse gezaubert. Abends haben wir noch einen Spaziergang gemacht. Zwartluis ist eine Industriestadt, es gibt aber mehrere Häfen mit sehr gutem Service.



10.09.2002

Nach einer ruhigen Nacht haben wir früh bei leichtem Regen gefrühstückt. Nachdem ich die Wettermeldungen eingesehen hatte, in der Kranewerft hängen dazu Bildschirme aus, haben wir uns auf den Weg Richtung Ketelmeer gemacht. Im Zwartemeer sind wir , mangels Wind unter Motor gefahren. Am Eingang zum Ketelmeer war eine bewegte Brücke gesperrt, daraufhin habe ich den Mast gelegt und sind durchgefahren. Als ich merkte das hinter der Brücke der künstliche Damm aufgeblasen war, informierte uns auch schon der Brückenwärter per Lautsprecher darüber. Nach einer Stunde Zwangspause, die wir nutzten den Hund auszuführen, fuhren wir unter Motor weiter ins Ketelmeer. Das Wetter, weiterhin fast kein Wind und ab und zu Regen. Wir querten das Ketelmeer Richtung Ketelhaven. Das Ketelmeer ist ein großes Gewässer mit viel Berufsschifffahrt. Es wird durch die Ketelbrug, das ist eine riesige Autobahnbrücke, vom Ijsselmeer abgetrennt. Nachdem wir am nördlichen Steg festgemacht hatten, der für Gäste vorgesehen ist, haben wir noch einen Spaziergang mit dem Hund gemacht. Ich habe dann das Sonnensegel als Regendach über das Cockpit gespannt, damit wir wenigstens unsere nassen Sachen an den Goßbaum hängen konnten. Dann haben wir den Hund in sein Körbchen geschafft und den Abend bei einem köstlichen Essen in der Gaststätte Landsend, die sich auf einer Landzunge im Ketelmeer befindet, ausklingen lassen.



11.09.2002

Die Nacht war relativ ruhig. Es hat endlich aufgehört zu regnen, aber die Sonne kam noch nicht ganz durch. Wir haben geduscht und im Boot gefrühstückt. Ich habe dann das Hafengeld bezahlt und den Wetterbericht eingesehen. Er sagt für diesen Tag 3 Bft Ostwind und trocken voraus. Anschließend sind wir Richtung Ijsselmeer vor dem Wind losgesegelt. Durch die Ketelbrug, die für unsere Neptun 22 mit ihrer Höhe von 12,5m kein Problem war, in das Ijsselmeer. Nach der Ketelbrug haben wir das Großsegel gesetzt und sind mit 3-4 Bft Wind Richtung Den Oever gesegelt. Am späteren Nachmittag waren wir dann so weit gesegelt, das wir kein Land mehr sahen. Ich schaltete das GPS ein und prüfte meine Position, wir befanden uns mitten auf dem Ijsselmeer. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich die Größe des Ijsselmeeres total unterschätzt habe. Eigendlich wollten wir nach Enkhuizen, aber um nicht im Dunkeln anzukommen, entschieden wir uns Richtung Trintelhaven ( Bild Oben ) zu segeln. Halbwindkus erreichen wir auch die höhere Geschwindigkeit und waren noch vor der Dunkelheit da. Der Trintelhaven ist ein kostenloser Nothafen ohne Service, der am Damm liegt, der das Ijsselmeer durchtrennt. Er ist schön angelegt, es gibt einen Imbiss und einen kleinen Sandstrand.
Wir waren nur zwei Segelboote an diesem Abend.



12.05.2002



In der Nacht hatte der Wind stark zugenommen. Als wir aufwachten hatten wir herrlichen Sonnenschein! Ich bin mit dem Hund gassi gegangen und habe auf dem Wellenbrecher mit meinen Handwindmesser den Wind gemessen. Es waren 6 Bft. Also beschlossen wir in dem Hafen zu bleiben bis der Wind nachlässt. Nach dem Frühstück sind wir an den Sandstrand gegangen, es war ja warm und wir hatten Sonnenschein. Die Wettermeldungen, die ich per SMS vom DWD bekam, sagten für den Nachmittag Besserung voraus. Am Nachmittag haben wir uns dann auf den Weg gemacht, bei noch 5 Bft. Aus dem Hafen raus, unter Motor, ist das Boot ganz schön gesprungen in den Wellen, ich hatte Probleme das Großsegel zusetzen. Unter Groß und Fock sind wir dann erst einmal Richtung Norden, denn wir mussten den Enkhuizensand umsegeln. Auf dem Halbwindkus erreichte der Seeschlumpf, laut GPS, 8 Knoten. Es war eigentlich sehr schönes Segeln bei Sonnenschein. Den Wind hatten wir im Griff, nur die kurze steile Welle störte. Die 15 Sm bis Enkhuizen hatten wir schnell hinter uns. In Enkhuizen haben wir im Compagniehaven festgemacht. Ein riesiger Hafen mit allem Service. Nach dem wir das Boot in Ordnung gebracht hatten, sind wir in die Stadt Essen gegangen. Zurück auf dem Boot haben wir den Tag im Cockpit ausklingen lassen.



13.09.2002



Nach einer angenehmen Nacht, haben wir das erste Mal in diesem Urlaub im Cockpit bei strahlendem Sonnenschein gefrühstückt. Da gerade an der Tankstelle nichts los war, haben wir schnell noch vollgetankt. Dann haben wir uns auf gemacht die herrliche Stadt zu besichtigen. Mit seinen Wahrzeichen, den Drommedaris,dem alten Hafen, die vielen niedlichen kleinen Häuser, die alten Boote und die Museen. Das Buitenmuseum haben wir uns angeschaut. Es ist ein Freiluftmuseum, das ein holländisches Dorf um 1900 zeigt. Den Nachmittag haben wir bei Sonnenschein auf dem Boot verbracht. Der Hund ist vom Steg aus baden gegangen, das Hafenwasser ist sehr sauber. Abends haben wir den Sundowner auf dem Boot genossen und den immer noch regen Bootverkehr beobachtet.



14.09.2002



Über Nacht hat der Wind wieder aufgefrischt und es hat sich eingetrübt. Nachdem wir im Boot gefrühstück hatten, haben wir uns startklar gemacht. Ich habe den Wetterbericht vom Hafenmeister geholt, er sagte 4 Bft Nordwind voraus. Unter Motor sind wir dann ausgelaufen. Draussen hat uns wieder eine kurze steile Welle mit 1m Höhe erwartet. Als die Segel oben waren hatten sich die Schiffsbewegungen etwas beruhigt. Wir sind nach GPS gesegelt, da wir wegen des diesigen Wetters kein Land sahen und wir daher den kürzesten Weg nach Urk nehmen wollten. Für die 17 Sm haben wir 2,5 h gebraucht. In Urk angekommen, haben wir vor der Schleuse festgemacht, denn wir wollten weiter über Kanäle nach Blokzijl. Was ich aber nicht bemerkt hatte ,dass es auf der Urkervaart und der Zwolsevaart drei feste Brücken gibt, das bedeutete Mast legen. Die Fahrt unter Motor war sehr langweilig, man hat auch durch das Schilf nicht viel gesehen. In der Zwolsevaart haben wir mal angelegt und den Hund auf einer Wiese austoben lassen. Am Ende der Zwolsevaart mussten wir hochschleusen zum Kadoeler Meer. Auf dem Kadoeler Meer sind wir dann weiter, an Vollenhoven vorbei mit seiner Edelwerft Huismans, nach Blokzijl. In Blokzijl sind wir durch die alte Schleuse in den Hafenkolk eingelaufen, es sah aus wie ein Marktplatz, der aber aus Wasser bestand. Rund herum niedliche kleine Häuser und Boote an Holzstegen. Den Abend haben wir auf dem Boot verbracht mit einen herrlichen Blick auf den vermeindlichen Marktplatz.



15.09.2002



Nach dem Aufstehen haben wir gefrühstückt und sind Duschen gegangen, die befinden sich im Ort. Dann haben wir uns Blokzijl angeschaut und sind schön Essen gegangen. Nachmittag haben wir uns auf den Weg nach Giethorn gemacht, durch schöne Kanäle, dem Beulakerwijde. In Giethorn angekommen, haben wir im Passantenhaven festgemacht. Abends haben wir noch einen kleinen Spaziergang in die Umgebung gemacht.



16.09.2002



Heute haben wir beschlossen, uns Fahrräder auszuleihen und uns Giethorn und seine Umgebung anzuschauen. Es gibt da herrliche kleine reedgedeckte Häuser, unzählige Kanäle und Hausboote. Der Ort selbst wird das Venedig von Holland genannt. Er ist von Kanälen durchzogen und kann nur mit einem kleinen Boot oder mit dem Fahrad erkundet werden. Giethorn ist so gut erhalten, es ist ein richtiges Museumsdorf. An dem Hauptfahrwasserweg dagegen gibt es mehrere Häfen und viel Service für den Wassersportler. Am Nachmittag habe ich dann angefangen das Boot für das Auskranen vorzubereiten, denn wir fahren morgen nur noch die 6km bis Zwartsluis. Abends mussten wir dann schon die Heizung in der Kajütte laufen lassen, es war kühler geworden.



17.09.2002

Nach dem Aufstehen haben wir gemütlich gefrühstückt und uns dann langsam auf den Weg gemacht. In Zwartsluis hatten wir dann etwas Wartezeit, es war gerade eine Yacht in der Kranbox. Als wir alles verstaut und aufgeladen hatten, bin ich bezahlen gegangen. Das Ein-und Auskranen kosteten, bei Kranerweerd 60 Euro, das Abstellen von Wohnmobil und Trailer war kostenlos .

Es war ein sehr schöner Urlaub . Mit dem Wetter hatten wir etwas Pech. Das Ijsselmeer ist ein anspruchvolles Revier für kleine Boote. Der Wassersportservice ist perfekt ausgebaut und relativ günstig. Oder wo kann man heute noch sein Zugfahrzeug+Trailer kostenlos abstellen, oder seine Chemietoilette kostenlos entsorgen? Man kann dieses Revier für jegliche Art von Wassersport nur empfehlen. Wir kommen bestimmt wieder hierher, ganz speziell die Holländische Seite von Niederlande und das Südliche Ijsselmeer würden mich interessieren.

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