Segeltörn in der Nordadria

Aquileia, Ankerplatz Anfora, Ankerplatz Tagliamento, Caorle, Cavalino, S. Erasmo, S.Francesco del Deserto, Torcello, Burano, S.Francesco del Deserto, Murano, Venedig, S.Spirito, Alberoni, S.Erasmo, Piavemündung, Caorle, Marina Uno im Tagliamento, Aquileia



vom 13.05-26.05.2006



SY TERTIA , Neptun 27

Sm : 152,1

Besatzung:

A.Heger

K.Heger

Bordhund Balina


13.05.06


Mit einer Übernachtung in München, sind wir 15.00 Uhr in der Marina de Aquileia angekommen. Von Thüringen aus ist das die kürzeste Strecke ans Mittelmeer ( 860 km ). Das Einsetzen vom Boot mit einem riesigen Travelerlift ging ruck zuck. Anschließend ging es ans Auftakeln und Einräumen, während die Sonne brannte. Mitte Mai war noch nicht viel los in der Marina. Gegen 19.00 Uhr haben wir erst einmal gemütlich auf dem Boot zu Abend gegessen. Dann haben wir Bekannte besucht, die in der Marina eine Wohnung besitzen.

14.05.06



Da wir die Tertia noch nicht lange haben, hatte ich noch einige Arbeiten am Boot zu tun. Nachmittags haben wir einen Spaziergang in die Stadt unternommen und uns die Ausgrabungen angeschaut. Dann sind wir am Fluss Natissa, der übrigens bis Aquileia schiffbar ist, wieder zurück in die Marina gelaufen. Es sah nach Gewitter aus, aber es sind nur ein paar Tropfen gefallen, das Boot war nicht einmal richtig nass. Abends haben wir noch einen Spaziergang unternommen und einen schönen Sonnenuntergang erlebt.

15.06.06

Nach dem Frühstück, bei herrlichem Sonnenschein, haben wir den Trailer weggeschafft, noch ein paar Lebensmittel eingekauft und Kraftstoff fürs Boot geholt. In der Umgebung von Aquileia gibt es keine Bootstankstelle. Gegen Mittag sind wir dann unter Motor losgefahren. Wir mussten den Fluss Natissa bis zur Mündung fahren und dann einen mit Dalben gekennzeichneten Weg bis zum offenen Meer, ca. 10sm. Es war steigendes Wasser und das war gut, falls wir auflaufen sind wir nach einer gewissen Zeit durch die Flut wieder frei. Es war, bis auf zwei Stellen die höchstens 1,6m, immer über 2m tief. In der Ausfahrt bei Grado, die auch mit Dalben eingefasst ist, haben wir dann Segel gesetzt. Als der Motor aus war sind wir abgefallen Richtung Porto Buso, endlich! Hoch am Wind konnten wir den Kurs Porto Buso halten. Das geht wahrscheinlich auf Kosten des Unterwasserschiffs der Tertia und der neuen Rollreffgenua von Elvstöm, die perfekt stand. Der Wind hat dann etwas zugenommen, erkannt habe ich das nur an den weißen Schaumkämmen. Aber Tertia ist unbeirrt unter Vollzeug weitergesegelt, herrlich! Von mir aus hätte es so weiter gehen können, nur es war schon später Nachmittag und wir wollten auf der Insel Anfora noch etwas zu essen bekommen.



















Vor der Insel Anfora haben wir an einem Dalben mit Heckanker festgemacht, da wir nicht genau wussten ob 1,5m Tiefgang bis zum Anleger garantiert sind. Dann haben wir mit unserem Dingi übergesetzt. Auf der Insel gibt es nur eine Gaststätte. Wir haben dann dem Hund etwas Auslauf gegönnt, bevor wir uns die Krebse mit Pasta schmecken lassen haben. Man bekommt dazu ein Holzbrettchen mit Hammer, um die Krebse zu knacken. Zum Abschluss gab es noch einen Seegras-Grappa, der sehr gut geschmeckt hat. Anschließend haben wir noch einen Spaziergang über die Insel unternommen, zu dem angrenzenden Teil, auf dem noch verlassene Häusern einer alten Militärstation stehen. Abends haben wir noch einen herrlichen Sonnenuntergang auf dem Boot erlebt und beschlossen hier zu übernachten.



















16.05.06

Nach eine ruhigen Nacht, wir lagen noch in unserer Koje, als die ersten Fischer kamen und ihr Schwell jedoch unsere Tertia nicht zum schaukeln brachte. Komisch! Als ich nach dem Rechten schaute, merkte ich, dass wir im Schlick fest saßen. Nachdem ich mit dem Hund erst einmal an Land gassi war und wir dann bei herrlichem Sonnenschein gefrühstückt hatten, war das Wasser so weit angestiegen, dass wir weiter konnten. Bei schwachem Wind sind wir dann bis zur Flussmündung Tagliamento gesegelt.

Das hat eine Weile gedauert bei 2-3 kn Geschwindigkeit. Aber warum den Motor anwerfen, man hat doch Zeit im Urlaub. Die Zufahrt zum Fluss Tagliqmento ist mit Dalben eingefasst und wird immer wieder ausgebaggert, der Fluss selbst ist tiefer als 3m. Als wir dort ankamen waren wir begeistert vom Fluss mit seinem türkisfarbenen sauberen Wasser und den Sandstränden. Auf der rechten Seite bebaut durch einen Campingplatz und links wild und einsam, da haben wir natürlich gleich den Anker fallen lassen. Nachdem wir den Nachmittag dort verbracht hatten sind wir noch 1 sm den Fluss hoch motort zu Willys Restaurant mit eigenem Anleger. Dort haben wir dann leckern Fisch vom Grill gegessen und am Steg übernachtet.





17.05.06




Die Nacht war ruhig, aber ich musste doch öfters aufstehen. Entweder ist der Fender verrutscht oder wir sind mit dem Bugkorb unter den Steg gekommen. Wir haben dann beschlossen in der Flussmündung zu ankern und dort zu frühstücken. Nachdem der Anker eingefahren war, habe ich den Kocher kardanisch aufgehängt. Ich hatte Angst, dass meine Frau sich verbrüht, wenn vorbeifahrende Boote Wellenschlag erzeugen. Aber es kam kein einziges vorbei und wir haben bei herrlichem Sonnenschein mit Blick auf die türkis-blaue Adria gefrühstückt. Dann haben wir uns auf den Weg gemacht Richtung Venedig. Da wir in der Nacht frischen Südwind hatten, war noch etwas Seegang zurückgeblieben. Der Wind ist dann ganz eingeschlafen und wir mussten den Motor anwerfen. Ohne stabilisierende Wirkung der Segeln ist das ein übles Geschaukel. Wir haben dann beschlossen uns das nicht anzutun und sind nur bis Caorle gefahren. Durch die Porto S.Margherita und noch ein Stück Canal Orologio, haben wir in der Marina Darsena dell’Orolotio festgemacht. Die ist sehr zentrumsnah und wir hatten ja auch vor uns die Stadt anzuschauen. Caorle hat eine sehr hübsche Altstadt mit einem schiefen Turm, alten Gebäuden und einer schönen Uferpromenade, wo sich Künstler mit Steinmetzarbeiten in den Felsen verewigt haben. Nachdem wir noch einen leckern Eisbecher verdrückt hatten, sind wir wieder zurück aufs Boot und haben dort den Rest des Tages verbracht.


18.05.06


Nach dem Frühstück haben wir uns wieder auf den Weg gemacht. Wir wollten in der Marina 4, die sich in der Nähe von Porto S. Margherita befindet tanken und wieder raus aufs Meer. Es war Niedrigwasser und wir fuhren gerade im Canal Orologio Richtung Meer, als wir sanft aber verhemmend abgebremst wurden. Wir waren auf eine nicht gekennzeichnete Sandbank aufgelaufen. Beruhigend war, dass wir steigendes Wasser hatten und nach einiger Zeit automatisch wieder frei kamen. So lange wollten wir aber nicht warten. Bei jeder Welle von vorbeifahrenden Motorbooten (wenn die schon mal Wellen machen sollen, machen die keine) haben wir den Rückwärtsgang rein und geschaukelt und so waren wir dann doch schneller frei, als wenn das die Tide besorgt hätte. Auf dem Meer war es schwach windig und diesig. Den Motor mussten wir etwas mitlaufen lassen.

Auf den letzten Seemeilen bis Porto di Piave Vecchia kam die Sonne zum Vorschein und der Wind hatte etwas zugenommen, so dass wir den Motor ausschalten konnten. Im Porto di Piave Vecchia mündet der Sile in die Adria und dort befinden sich 5 Marinas, in der Marina Del Faro haben wir festgemacht. Dann haben wir mit unserem Hund eine Stelle zum baden gesucht, was auf der Halbinsel Cavallino gar nicht so einfach ist. Einmal sahen wir über der Straße ein Hundeverbotsschild ähnlich dem Fahrverbot für Fahrzeuge aller Art hängen, da war wohl ein ganzes Gebiet für Hunde gesperrt! Nachdem wir am Wasser waren sind wir noch Lebensmittel einkaufen gegangen und dann zurück an Bord, wo die Crew wieder ein herrliches Abendessen gezaubert hat.




19.05.06



Heute wollten wir endlich in die Lagune von Venedig. Es war schwach windig und sehr heiß. Nur unter Segel wären wir im Schneckentempo voran gekommen, also haben wir den Motor etwas mitlaufen lassen und den Fahrtwind noch mit eingefangen.



















Bei solchem Wetter könnte man einen Spinacker, Genacker oder Blister gebrauchen. An der Insel S.Erasmo, in der Lagune, haben wir in einem kleinen Hafenbecken am Tore Maximilianeo festgemacht und sind erst einmal ans Wasser. S.Erasmo ist die Gemüseinsel in der Lagune, hier wird das Gemüse, Obst und der Wein für Venedig angebaut. Ich möchte behaupten die Insel ist frei von Touristen, bis auf einige ganz wenige. Die Festungsanlagen kann man nicht besichtigen. Wir hatten im Reiseführer vom Ristorante Ca Vignotto mitten auf der Insel gelesen und machten uns auf den Weg, immer am Wasser entlang . Dort angekommen, sagte die Kellnerin, es gibt keine Karte, nur ein Menü zum Festpreis von 25 Euro pro Person mit Wein. Weil das Menü außer Gemüse außerdem Fisch beinhaltete haben wir beschlossen es zu bestellen. Was dann aufgefahren wurde hätten wir nie im Leben aufessen können. Fisch und Gemüse aus der Region in allen Varianten und es hat sehr gut geschmeckt. Als wir dann nach 2 Grappa verlangten, wurde uns eine Ganze Flasche auf den Tisch gestellt. Wir waren froh, dass wir 2 km Fußmarsch zum Boot hatten nach dem vielen Essen! Am Boot angekommen, sind wir losgefahren, um uns einen Ankerplatz für die Nacht zu suchen.


Wir sind dann durchgefahren bis zur Klosterinsel S.Francesco del Deserto. Dort gibt es einen kleinen Stichkanal in dem man kostenlos festmachen kann. Ich bin dann abends noch einmal mit dem Dingi quer über die Lagune gefahren zum Hafenbecken auf S.Erasmo, weil ich dort Hundehalsband - und leine sowie meine neuen Segelschuhe liegen lassen habe. Das sind wahrscheinlich die Auswirkungen, wenn man am heißen Nachmittag Wein zum Essen trinkt!


20.05.06


Die Nacht war sehr ruhig. Kein Wunder, wir waren nur zwei Boote im Kanal und der Anleger ist sehr geschützt durch die viele riesigen Zypressen. Vor dem Frühstück wollte ich schnell noch den Motor vom Dingi abmachen und an den Heckkorb hängen, als ich das Übergewicht verloren habe und mit samt Motor auf Tauchstadion gegangen bin. Ich hatte immer Angst davor, das mir das mal passiert. Mir ging es nicht um mich, das Wasser war ja warm, ich hatte nur Angst um den Motor im Salzwasser. Um es vorweg zu nehmen, ich habe den Vergaser abgelassen, die Kerzen gewechselt und er ist wieder gelaufen. Nach dem Frühstück kamen die ersten Besuchergruppen mit Booten an und wir wollten mit reinschlüpfen um die Klosteranlagen zu besichtigen. Zeit hatten wir, da es noch Ebbe war und die Tertia mit dem Kiel noch im Schlick saß. Gegen Mittag sind wir dann unter Motor losgefahren um die benachbarten Inseln Torcello und Burano zu besichtigen. In Torcello haben wir am Kai der Basilica S.Maria angelegt. Vor uns hatte eine 40 Fuß Yacht aus England festgemacht. Die Insel ist für Touristen ausgelegt mit vielen Gaststätten und Souvenierläden. Sie wird von Kanälen durchzogen, die sind aber für Sportboote gesperrt. Torcello war früher die Hauptinsel in der Lagune. Nachdem ich in der Basilica war, die Basilica S.Maria und das Ensemble der Taufkirche S.Fosca kann man komplett besichtigen, sind wir weiter zu Insel Burano gefahren. Burano ist bekannt für seine Spitzen und die bunten Häuser. Sie hat, bis auf den schiefen Turm, nicht viel historisches zu bieten. Wir können aber jedem nur raten einmal über die Insel zu schlendern und die niedlichen, kunterbunten Häuser mit den Kanälen und kleinen Brücken davor, auf sich wirken lassen, einfach wunderschön! Zum Übernachten sind wir wieder hinüber zur Klosterinsel S.Francesco gefahren. Dort angekommen, haben wir das Dingi klar gemacht und sind in die Lagune Baden gefahren, es war abends noch sehr heiß.



















21.05.06


Heute wollten wir bis Venedig. Wir sind mit Motor an der Insel Burano, Mazzorbo und zwei verlassenen Inseln bis zur Insel Murano gefahren. Murano ist die Glasbläserinsel der Lagune. Es gibt mehrere Museen und unzählige Geschäfte, die Glas in allen Variationen verkaufen. Wir sind nicht lange geblieben, da die Insel mit Touristen überfüllt war. Nachdem wir getankt hatten sind wir an der Friedhofsinsel S.Michele vorbei (ja Venedig hatte und hat für alles eine Insel) weiter nach Venedig gefahren. Dort haben wie im Hafen S.Elena festgemacht, das ist ein Stadtteil von Venedig. Nachdem wir uns schick gemacht hatten, haben wir unseren Hund geschnappt und sind nach Venedig reingelaufen. Wir wollten den Abend auf dem Marcusplatz verbringen. In 20 min waren wir auf den Markusplatz, durch viel Park auf S.Elena und dann immer am Wasser entlang.

Wir haben uns vor das Cafe Florian hingesetzt und eine Flasche guten Wein bestellt. Der war zwar nicht gerade billig, aber wir können nur jedem empfehlen, dass einmal zu erleben. Es sind nur wenige Touristen unterwegs, man sitzt zwischen historischen Bauten die dezent beleuchtet werden und die Kapellen laufen gegen Mitternacht zur Hochform auf und zaubern eine einzigartige Stimmung. Alles passt perfekt zusammen, einfach herrlich! Kurz nach Mitternacht haben wir uns auf den Heimweg gemacht. Die Gassen waren alle beleuchtet, aber wir hätten immer wieder zurück zur Tertia gefunden, da wir unseren Bordhund Balina dabei hatten.


22.05.06


Nach der langen Nacht haben wir beschlossen noch einen Tag hier zu bleiben. Als wir gemütlich gefrühstückt hatten, sind wir noch einmal in die Stadt gelaufen. Der Markusplatz, Brücken und Gassen voller Touristen, kein Vergleich zum Abend davor. Wir wollten eigentlich auf den Fisch - und Gemüsemarkt an der Rialtobrücke, aber da sind wir wahrscheinlich etwas zu spät gekommen. Der Fischmarkt war schon zu ende. Wir sind dann noch durch die Gassen gelaufen und nach einer Siesta im Park wieder zurück zum Boot. Den Rest des Tages haben wir auf dem Boot verbracht mit lesen, sonnen und ausruhen. Abends ist noch ein Münchner Paar mit einer Shark 24 aus Rovinj angekommen. Hut ab, die haben für die 55 sm 12h gebraucht.


23.05.06



Heute wollten wir weiter in die südliche Lagune. Unter Motor sind wir am Markusplatz vorbei bis zum Eingang des Canale Grande (der für Sportboote tabu ist) und dann zwischen der Insel S.Gorgio und La Guiddeca hindurch Richtung Lido. An S.Maria delle Gazia vorbei die verlassen aussieht und an Clemente vorbei wo Benetton aus einer ehemaligen Irrenanstalt ein Luxushotel gemacht hat. Vor der verlassenen Kloster- und Festungsinsel S.Spirito haben wir an einem Dalben mit Heckanker festgemacht und ich bin mit Hund im Dingi hinüber gerudert. Der Hund brauchte etwas Auslauf und mit mir ist der Endeckerdrang durchgegangen. Viele Gebäude sind schon eingefallen und das was noch steht ist dermaßen zugewachsen, dass man nicht weit kommt. Schade um die Insel, wenn nicht bald was passiert ist sie dem Untergang gewidmet. Wir haben dann unter Segel vom Dalben abgelegt und sind an der Insel Proveglia vorbei bis zu Südspitze der Insel Lido gesegelt. Dort haben wir im freien Hafenbecken von Alberoni festgemacht. Dann haben wir noch einen Spaziergang über die Insel ans Meer unternommen. Abends haben wir an Bord gegrillt, ich habe mir nämlich eine Vorrichtung gebaut, um einen Wegwerfgrill an die Seereling zu hängen. Hat sehr gut funktioniert, Voraussetzung ist, das Boot muss ruhig liegen.





















24.05.06


Für heute waren Gewitter angesagt und wir haben beschlossen hierzubleiben und den südlichen Teil der Insel Lido zu Fuß zu erkunden. Als erstes wollten wir die alte Festung besichtigen, nur dazu mussten wir über den davor liegenden Golfplatz und da hat man uns wegen dem Hund weggejagt, dann eben nicht! Anschließend sind wir in die Dünenlandschaft mit einem wilden Strand auf der Adriaseite. Nachmittags wurde es immer dunkler und wir sind zurück zum Boot. Erst dachte ich wir kommen drum herum, aber dann kamen die ersten starken Böen. Der Wind kam von der Seite und hat die Fender in Böen schon ganz schön zusammengedrückt. Wir haben dann lieber das Boot im Hafen umgelegt, in den Wind. Wir waren gerade wieder in der Kajüte und hatten alles dicht gemacht, als die ersten starken Schauerböen kamen. Auf einmal hat die Genua angefangen zu flattern. Eine Böe hat sie im oberen Drittel aufgezogen. Das neue Segel, aber nichts wie raus! Das hat so stark geregnet, dass ich innerhalb von Sekunden bis auf die Haut durch war. Ich konnte gar nicht nach oben zum Segel schauen, weil mir da Sturzbäche entgegen kamen. Nach 4 Stunden war wieder blauer Himmel und die Sonne hat gestrahlt. So ein Gewitter haben wir aber auch noch nicht erlebt!




















25.05.06


Heute wollen wir kehrt machen und uns auf den Rückweg begeben. Wir hatten herrlichen Sonnenschein und 3-4 Windstärken. Wir haben dann auch gleich Segel gesetzt und sind Richtung Porto di Malamocco, dem offenen Meer gesegelt. Aber irgend etwas stimmte nicht. Wir hatten volle Segel und sogar etwas Kränkung und machten nur 1 kn Geschwindigkeit. Als wir auf das offene Meer kamen hat uns doch noch ganz schöner Seegang empfangen. Da wir hätten kreuzen müssen und weil mit dem Boot etwas nicht stimmte, haben wir gewendet und sind an der geschützten Lagunenseite der Insel Richtung Norden. In der Mitte der Insel gibt es eine Marina Ven Mar und wir haben beschlossen dort fest zu machen. In der Marina hätte ich für eine Nacht 40 Euro bezahlen müssen inklusive Werftkrach, also nichts wie weiter! Auf dem Canale delle Socoasse sind wir dann weiter Richtung S.Erasmo und wie von Geisterhand fuhr das Boot wieder ganz normal. Ich vermute, dass ich irgend etwas am Kiel die ganze Zeit mitgeschleppt habe und durch das Rückwärtsfahren in der Marina wieder verloren habe.


Auf S.Erasmo haben wir wieder im Hafen am Tore di Maximilianeo festgemacht und übernachtet.



26.05.06



Bei schwachem Wind sind wir los und mussten den Motor etwas mitlaufen lassen. Als wir durch den Porto di Lido aufs Meer gefahren sind, kam uns gerade ein Kreuzfahrtschiff entgegen. Am Strand von Cavallino haben wir einen Badestopp eingelegt. Wir hatten gerade den Anker oben, als wie bestellt der Wind auffrischte. Wir hatten dann herrliches Raumschotsegeln bei strahlendem Sonnenschein, der Autopilot steuerte und das Boot lief fast immer 5 kn. Was will man mehr, traumhaft!





















Da uns die Tagliamento Flussmündung so gut gefallen hatte, wollten wir auch in die Piave Flussmündung fahren und sind nicht enttäuscht worden. Es gibt wieder einen naturbelassenen wilden Strand und man kann gut ankern. Wir sind aber weiter Fluss aufwärts gefahren in die Marina Cortelazzo, weil wir in die Stadt Cortelazzo zum Proviant bunkern wollten. Von der Marina aus ist man gleich im Zentrum. Was noch hervor zuheben ist, es gibt einen Fischhändler mit einem riesigen Angebot an frischem Fisch. Bei uns gab es abends gleich gebratene Tintenfische mit Reis, hmm lecker!



27.05.06



Nach dem Frühstück sind wir noch einmal in die Stadt, haben noch getankt und uns auf den Weg gemacht Richtung Bibione. Es war diesig und schwach windig. Der Wind hatte dann aber zugenommen, so dass wir den Motor ausschalten konnten. Wir waren gerade an der Einfahrt Porto di S.Margherita vorbei, als der Wind weiter zunahm und sich mittlerweile schon ein beträchtiger Seegang aufgebaut hatte. Eigentlich hatten wir vor bis in die Lagune von Baseleghe zu segeln, die Tertia ist auch gut mit den Zuständen zurechtgekommen, nur ich hatte Angst vor Grundseen in der Einfahrt in die Lagune. Also haben wir gewendet und sind in den Porto S.Margherita eingelaufen. Nachdem wir wieder in der Marina Darsena del Orologio festgemacht hatten sind wir noch einmal in die Stadt.


28.05.06


Heute war Sonntag und herrliches Wetter. Es sind viele Boote aus dem Porto S.Magherita heraus geströmt. Die meisten Italiener, die ein Boot besitzen verbringen den Sonntag bei schönem Wetter auf den Wasser. Wir konnten dann auch bei schwachem Wind ohne Motorunterstützung segeln. Da es uns so gut gefallen hat und wir in der Zeit gut lagen haben wir noch einmal in der Taglimentomündung geankert. Den Nachmittag verbrachten wir mit lesen, baden und sonnen. Am späten Nachmittag haben wir die Tertia alleine gelassen und sind mit dem Dingi an das wilde Ufer des Tagliamento übergesetzt. Dort haben wir gegrillt.


Es gab Tunfischsteaks vom Einweggrill. Wir waren gerade fertig mit essen, als es sich eintrübte und der Wind auffrischte, Gewitter waren ja angesagt. Wir haben vorsichtshalber zusammengepackt und sind in die Marina Uno gefahren, die sich ebenfalls in der Flussmündung befindet. Aber es ist doch nichts gekommen und wir konnten den Abend im Cockpit verbringen.


29.05.06


Die Nacht war sehr unruhig, durch Starkwindböen und Regenschauer. Wir haben dann erst einmal gemütlich im Boot gefrühstückt. Es wehte immer noch frisch bis stark aus der Richtung wo wir hin wollten, also Hafentag. Wenigstens hatte es aufgehört zu regnen. Wir haben beschlossen einen Spaziergang zu unternehmen und uns die Gegend anzuschauen. Die Marina Uno gehört mit zu einem Stadtteil von Pineta. Es gibt hier nur eine Feriensiedlung mit Supermarkt und Restaurants und einen riesigen Campingplatz. Ein Segler aus Stuttgart mit einer Varianta, den wir abends kennen gelernt haben, wollte trotz des Wetter weiter Richtung Venedig. Er hatte einen Vorwindkurs, der ist bei den Windverhältnissen machbar. Ein Problem ist es nur, mit halbem Wind durch die betonnte Fahrrinne zu kommen. Er hat es dann auch nicht geschafft und musste zwischen den Dalben abdrehen. Nur die Varianta kann das, als Kielschwerter mit ihrem geringen Tiefgang. Am Nachmittag hat es etwas aufgelockert. Die 5-Tage Wetterprognosen die ich über RTTY empfangen und entschlüsselt habe sagten für morgen das selbe Wetter voraus, für übermorgen Beruhigung.


30.05.06



Heute ist das Wetter wie gestern, es kam nur noch Regen dazu. Wir haben das Ölzeug angezogen und sind in die 4km entfernte Stadt Pineta gelaufen. Als wir am Nachmittag zurück kamen, hatte es aufgehört zu regnen und sogar etwas aufgelockert. Wir sind abends noch einmal mit dem Hund an den Strand. Schön wie die untergehende Sonne das aufgewühlte Meer beleuchtet hat.





31.05.06



Die Nacht war ruhig und als wir aufgestanden sind, war wieder herrlicher Sonnenschein und wir konnten im Cockpit frühstücken. Dann haben wir uns gleich auf den Weg gemacht Richtung Grado. Bis zur Höhe der Insel Anfora konnten wir bei schwachem Wind segeln. Danach ist der Wind fast ganz eingeschlafen. Wir sind dann die letzten 6 sm bis in die Lagune von Grado unter Motor gefahren. Gegenüber von Grado haben wir vor einer kleinen Insel geankert und ich bin mit dem Dingi und Hund noch einmal übergesetzt. Meine Frau ist auf dem Boot geblieben und hat nebenbei Ankerwache gehalten. Zu recht, denn es gibt immer noch Idioten die an einem Ankerlieger vorbeirasen und mit ihren Heckwellen das Boot so zum schaukeln bringen, dass einem bald das Kaffeegeschirr über Bord geht. Wir wollten eigentlich noch eine Nacht in der Lagune vor Anker verbringen, doch die Wolken die über Triest aufgezogen sind und in unsere Richtung kamen, sahen stark nach Gewitter aus.



Also sind wir die letzten 10 sm noch bis Aquileia, unseren Ausgangshafen motort. Mittlerweise ist sogar wieder schöner Segelwind aufgekommen, leider uns voll auf die Nase. In der Marina angekommen haben wir schon etwas zusammengeräumt.







01.06.06



Heute haben wir alles zusammengepackt und verstaut, den Mast gelegt, das Auto schon teilweise eingeräumt und den Trailer geholt. Am Nachmittag haben wir noch einmal einen Spaziergang nach Aquileia unternommen. Dort haben wir die Basilika besichtigt mit dem ältesten freigelegten Mosaikfußboden des Christentums.

Dann waren wir noch Eis essen und sind wieder am Fluss Natissa zurück in die Marina. Da haben wir dann doch noch einen kurzen Regenschauer abbekommen. Am letzten Abend waren wir mit anderen Seglern in der Gaststätte der Marina, die sehr gemütlich ist und man glaubt es kaum, das Glas gutschmeckender Wein kostet nur 0,95 Euro! Nach einem gemütlichen Abend sind wir nicht so spät wieder zurück, denn wir hatten morgen um 9,00 Uhr unseren Krantermin, außerdem war unser Hund die ganze Zeit allein im Boot.


02.06.06


Um 7,00 Uhr klingelte der Wecker, denn wir wollten noch in Ruhe frühstücken, den Rest ins Auto räumen und pünktlich 9,00Uhr unter dem Kran liegen. Um11,30 Uhr war das Boot auf dem Anhänger, alles fest, verstaut und wir haben uns auf dem Weg nach München gemacht. Erst hatte uns die Bora noch geärgert mit ihren Böen und dann hatten wir noch Schneefall auf der Tauernautobahn! Um 19,30 Uhr sind wir aber trotzdem gutbehalten bei unserer Tochter in München, unserem Zwischenstopp angekommen. Einige Tage später dann auch in Thüringen.


Es war ein sehr schöner Urlaub. Mit dem Wetter hatten viel Glück und saßen nur 2 Tage wegen Starkwind fest. Die Flußmündungen an der Nordadria haben uns sehr gut gefallen und vorallem der Abend auf dem Markusplatz in Venedig war ein Highlight. Die Lagune von Venedig ist auch sehr interessant und man findet noch einsame Plätze. Unseren Schlag nach Slowenien haben wir nicht mehr geschafft, aber das holen wir eventuell im September nach.


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