9:1 Unun selber gebaut

Ein langer Draht als Antenne oder ein Achterstag der sich außerhalb einer Länge von Lambda/4 oder ungeraden Vielfachen befindet, ist hochohmig. Um die Eingangsimpedanz auf die gebräuchlichen 50 Ohm zu bekommen und die Anpassung der Antenne an die Wellenlänge würde man einen teuren Antennentuner benötigen, der den großen Anpassungsunterschied ausgleichen kann. Einfache Tuner, eingebaut oder extern, schaffen meistens nicht mehr als eine SWR von 1:3 anzupassen. Für das Senden ganz wichtig, aber auch, wenn man nur empfängt zu beachten.

Man kann sich mit einem Unun helfen, der für wenige Euro einfach selbst hergestellt werden kann und unserer Anpassung der Antenne näher an die 50 Ohm des TRX heran bringt. Nur für das Empfangen alleinig voll ausreichend und für das Senden wird, wenn überhaupt, nur ein einfacher Tuner benötigt.

Der Name Achterstag-Balun wird oft verwendet, ist aber nicht richtig und müsste statt dessen Unun heißen, da ja nichts Symmetriert wird. Der Eingang und Ausgang, oder umgedreht, sind unsymmetrisch. Fälschlicher Weise wird er sehr oft, sogar auch in Bootszubehörkatalogen, als Balun oder Achterstag-Balun bezeichnet.

Ein Unnu ist ein Transformator der die Eingangsimpedanz herunter transformiert. Außerdem könnte man aus einen symmetrischen Eingang in einen unsymmetrischen machen (hier würde die Bezeichnung „Balun“ richtig passen). In unserem Fall wird das nicht benötigt, da die Langdrahtantenne am Eingang und das Koaxialkabel am Ausgang unsymmetrisch sind.

So ein Unun arbeitet breitbandig, was nicht 100% funktionieren kann, da sich unsere Antennenlänge nicht ändert, aber die Eingangsimpedanz der Antenne ständig mit der Frequenz. Im Bereich 6-30MHz funktioniert es aber brauchbar, siehe Test weiter unten.

Bei der Testreihe ohne Unun, war ein 13,5m Draht als Antenne angeschlossen.

Ich perönlich würde die Antennen-oder Achterstaglänge auf 6-7m oder 12-13,5m einstellen um in den oft benutzten 40m/30m und 20m Bändern nicht in den Bereich von Lambda/4 oder ungerade Vielfache sowie Lambda/2 und Vielfache zu kommen. Denn im Bereich Lamda/4 und ungerade Vielfache hat der Balun/Unun zu wenig Widerstand am Eingang (um die 50 Ohm, man könnte ihn weglassen) und im Bereich Lamda/2 und Vielfache ist der Widerstand am Eingang zu hoch für ein 1:9 Verhältnis (siehe Versuch mit 42,2m Draht).

Eine gut Sendeantenne ist immer auch eine sehr gute Empfangsantenne, was sich in meinem Test natürlich nur auf die Anpassung bezieht.

Smith-Diagramm Unun mit 470 Ohm abgeschlossen

Das Gehäuse habe ich im Baumarkt gekauft die restlichen Teile bei Reichelt. Als Wickeldraht habe ich 1,5qmm starres Kupferkabel, PVC ummantelt verwendet.

Zur Befestigung an einem Achterstag kann, muss man sich kleine Edelstahlschellen bauen.

Die Grafik von DK9NL diente als Vorlage für die nachfolgende Wickelanleitung, die alles wunderbar erklärt!

Bauelementeliste bei Reichelt:

Test mit verschiedenen Antennenlängen:

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